Im Main-Kinzig-Kreis leben etwa 420.000 Menschen in 29 Kommunen. Ältere Menschen hat der Landkreis gut im Blick mit einer eigenen Abteilung „Leben im Alter“. Im Jahr 2020 hat diese Abteilung eine Stelle dazubekommen, und zwar die Stelle der Demenzbeauftragten.
Seit 2023 arbeitet nun Simone Grecki-Runde auf dieser Stelle. Sie koordiniert unter anderem die Lokale Allianz im Main-Kinzig-Kreis. „Ich versuche alle miteinander in Kontakt zu bringen und sie zu vernetzen, um gemeinsam die Versorgung für Menschen mit Demenz und deren Angehörige zu verbessern“, sagt Simone Grecki-Runde.
Multidisziplinäre Arbeitsgruppen
Dafür hat sie zwei Arbeitsgruppen: Die Steuerungsgruppe besteht aus verschiedenen Mitgliedern, die eng mit dem Thema Demenz betraut sind. Zwei Mal im Jahr treffen sie sich und überlegen, wie sie das Thema Demenz im Landkreis voranbringen und wie sie mit der Netzwerkgruppe arbeiten können. In einer zweiten Arbeitsgruppe arbeiten mehr als 60 Akteurinnen und Akteure. Darunter sind die Ehrenamtsagentur und Betreuungsbehörde, die Seniorenberatungen der Kommunen sowie ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen. Auch eine Ärztin, Demenzkoordinatoren sowie Ergotherapeutinnen und Physiotherapeuten aus den örtlichen Kliniken gehören zum Netzwerk. „Ich möchte alle, die mit Menschen mit Demenz in Berührung kommen, auf einen gemeinsamen Weg bringen. Zusammen finden wir heraus, wo im Kreis Versorgungslücken bestehen, und was wir für die bessere Vernetzung untereinander tun können“, sagt Simone Grecki-Runde.
Stetig wachsend und vielfältig – Die Angebote im Landkreis
Die Lokale Allianz hat schon viel geschafft: Sie hat eine Demenzbroschüre veröffentlicht, es gab Schulungen für medizinische Fachangestellte in Arztpraxen. Sie hat das Thema Migration und Demenz angepackt und über einen türkischen Pflegedienst Vorträge auf Türkisch durchgeführt.
Besonders ist die kostenlose Vortragsreihe für Bürgerinnen und Bürger mit dem Themenschwerpunkt „Demenz“. Sie findet seit 2021 jährlich mit etwa 15 Veranstaltungen in unterschiedlichen Kommunen statt. Die Referentinnen und Referenten kommen alle aus der Netzwerkgruppe. Themen reichen vom interaktiven Demenzparcours über Basiswissen Demenz bis zu Vorsorgevollmacht. Etwa 300 Menschen kommen jedes Jahr zu den Vorträgen. „Ich möchte, dass von Demenz Betroffene weniger stigmatisiert werden“, sagt Grecki-Runde, „im Grunde ist Demenz ein Alltagsthema und kann jede und jeden treffen.“
Die Demenzbeauftragte hat sich für die kommenden Jahre viel vorgenommen: zusätzliche Gesprächskreise in den Kommunen einführen, weiteren Berufsgruppen Demenz-Schulungen anbieten, dranbleiben am Thema Migration und Demenz sowie neue Wohnformen für Menschen mit Demenz initiieren. Aktuell baut sie auch ein Projekt der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft mit auf: Die ehrenamtliche Erstbegleitung von Menschen mit Demenz als Modell in der Kommune. Simone Grecki-Runde arbeitet in diesem Projekt mit der Seniorenberaterin Christiane Marx aus der Kommune Nidderau zusammen. Ziel ist es, die ehrenamtliche Erstbegleitung auch auf andere Kommunen im Main-Kinzig-Kreis auszuweiten.
Langfristig bessere Lebensbedingungen für Menschen mit Demenz
Wenn Simone Grecki-Runde mal nicht weiterkommt, nutzt sie das Angebot der Netzwerkstelle „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ und lässt sich beraten. „Mit über 60 Netzwerkpartnern habe ich den Luxus, das Netzwerk fortlaufend strukturell und inhaltlich weiterentwickeln zu dürfen“, sagt die Demenzbeauftragte und ergänzt: „Weil meine Stelle unabhängig ist von einer Förderung, kann ich langfristig bessere Lebensbedingungen für Menschen mit Demenz erwirken.“
Träger
Main-Kinzig-Kreis
Barbarossastraße 24
63571 Gelnhausen
Kontakt
Demenzbeauftragte Simone Grecki-Runde
im Amt für soziale Förderung und Teilhabe, Abteilung Leben im Alter
Telefon: 06051 85 48145
Mobil: 0151 2173 2405
E-Mail: simone.grecki-runde@mkk.de
Förderzeitraum Lokale Allianzen
2021-2023
Netzwerk
Mehr als 60 Netzwerkpartner, darunter die Ehrenamtsagentur und Betreuungsbehörde, Seniorenberatungen der Kommunen, ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, eine Ärztin, Demenzkoordinatoren, Ergotherapeutinnen und Physiotherapeuten sowie örtliche Kliniken.