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Praxisbeispiel | Entlastung von Angehörigen
Bauernhöfe für Menschen mit Betreuungsbedarf

Zu sehen ist ein Gänseküken und die Hand eines älteren Menschen, die das Küken streichelt
© Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Während eines Hofbesuchs können Tiere beobachtet und gestreichelt werden | © Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

Tiere streicheln, Gemüse ernten und verarbeiten, auf dem Bauernhof arbeiten oder sogar leben: Diese Erfahrungen können Menschen mit Demenz unterstützen, aktiv und selbstständig zu bleiben. In Schleswig-Holstein machen 25 Höfe Angebote für Menschen mit Betreuungsbedarf, und es kommen immer neue dazu.

Viele Höfe bieten Besuche für Gruppen an. Die Menschen mit Demenz werden dabei von Fachkräften oder geschulten Ehrenamtlichen betreut. Immer mehr Höfe wagen auch einen größeren Schritt: Sie richten in leerstehenden Gebäuden eine Tagespflege oder eine Demenz-WG ein.

Gestartet ist „Bauernhöfe für Menschen mit Betreuungsbedarf“ 2015 als gemeinsames Projekt des Kompetenzzentrums Demenz und der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Damals hieß das Projekt „Bauernhöfe als Orte für Menschen mit Demenz“. Bis 2017 wurde es als Lokale Allianz gefördert. Die Höfe ließen sich vom Kompetenzzentrum schulen und entwickelten Konzepte für niedrigschwellige Betreuungsangebote.

Seit 2018 ist die Landwirtschaftskammer im Rahmen ihrer Beratung zu Einkommensalternativen für Bauernhöfe zuständig. Die Landwirtschaftskammer hat das Projekt erweitert: um neue Zielgruppen – Menschen mit Behinderung und Menschen mit einer psychischen Erkrankung – und um neue Einkommensmöglichkeiten. Mitarbeiterin Maria Nielsen berät nun auch Höfe, die eine Tagespflege, eine Demenz-WG oder Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen einrichten wollen. „Ich biete eine Erstberatung an und, wenn gewünscht, auch weitere Begleitung“, sagt die studierte Agraringenieurin und gelernte Krankenschwester. Pro Beratung zahlt ein landwirtschaftlicher Betrieb 50 Euro, die restlichen Kosten werden durch EU-Fördergelder finanziert.

In den Beratungsgesprächen erfragt Maria Nielsen zunächst, welchen Umfang die Angebote haben sollen. Von einer stundenweisen Betreuung bis hin zum Aufbau von Wohn- oder Arbeitsplatzangeboten ist vieles möglich. Für die Pflege- und Wohnangebote tun sich die Bauernhöfe als Vermieter der Gebäude mit sozialen Trägern zusammen. Nielsen berät die Höfe, wie sie die Angebote finanzieren können und was sie beachten sollten. Sie informiert über Herausforderungen wie Brandschutz, Denkmalschutz und den Weg zur Baugenehmigung. Das Interesse bei den Höfen sei recht hoch, sagt Nielsen. Zwei- bis dreimal im Monat frage ein Bauernhof wegen eines Pflege- oder Wohnangebots bei ihr an.

Trägerseit 2017
Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Grüner Kamp 15-17
24768 Rendsburg

Kontakt
Maria Nielsen
Telefon: 04331 – 94532-225
E-Mail: mnielsen@lksh.de

Träger2015 bis 2017
Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein
Hans-Böckler-Ring 23c
22851 Norderstedt

Kontakt
Anneke Wilken-Bober
Telefon: 040 – 2383044-25
E-Mail: wilken-bober@demenz-sh.de

Förderzeitraum Lokale Allianzen
2015-2017
 

Netzwerk

  • 25 Bauernhöfe
  • Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Ältere Dame mit einem schwarz-braunen Meerschweinchen auf dem Arm
© Anneke Wilken-Bober, Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein
Handzahm und tiergerecht, das ist wichtig für den Kontakt in der sozialen Betreuung mit Tieren | © Anneke Wilken-Bober, Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein
Rötliche Katze, die von einer älteren Dame am Kopf gestreichelt wird
© Anneke Wilken-Bober, Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein
Ein paar Momente gemeinsam genießen auf dem „Generationenhof“ in Groß Rheide | © Anneke Wilken-Bober, Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein
Schwarz-weißes Kaninchen im Stroh
© Anneke Wilken-Bober, Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein
Bei der stundenweisen Betreuung auf dem Bauernhof sind alle Sinne gefordert | © Anneke Wilken-Bober, Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein
Kälbchen, die im Stall an einer Tränke trinken
© Anneke Wilken-Bober, Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein
Echte Landwirtschaft erleben, das lässt viele Erinnerungen wach werden | © Anneke Wilken-Bober, Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein
Kristin Alheit im Gespräch mit einer älteren Frau
© Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Kristin Alheit (Von 2012 bis 2017 Ministerin für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung in Schleswig-Holstein) beim Besuch auf einem Bauernhof | © Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Gelbes Entenküken, das über ein grünes Tischtuch läuft. Zu sehen ist auch die Hand einer älteren Dame, die das Küken vorsichtig anfasst.
© Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Bei diesem Hofbesuch in Behrendorf durften die Küken ausnahmsweise über die Kaffeetafel laufen | © Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Weiße und gelbe Hühnereier im Stroh
© Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Eier aus den Nestern im Hühnerstall zu holen ist stets eine beliebte Aufgabe, die viele Besucherinnen und Besucher an ihre Kindheit in Schleswig-Holstein erinnert | © Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Maria Nielsen und eine Landwirtin streicheln in einem Stall ein Kälbchen.
© Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Maria Nielsen von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein berät eine Landwirtin direkt vor Ort | © Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Zu sehen ist ein Gänseküken und die Hand eines älteren Menschen, die das Küken streichelt
© Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Während eines Hofbesuchs können Tiere beobachtet und gestreichelt werden | © Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein