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Praxisbeispiel | Demenzfreundliche Kommune
Dorfentwicklung Hoof

Persönlicher Kontakt statt großes Netzwerk

Ältere Personen, die sich draußen aufhalten. Im Hintergrund sind Bäume und eine Wiese.

Das saarländische Hoof reagiert auf seine Weise auf den demografischen Wandel im Dorf. Hier gibt es keinen Supermarkt, keine Apotheke, dafür eine Dorfschwester. Annetraud Kling, Krankenschwester im Ruhestand, kümmert sich stundenweise um Menschen mit Betreuungsbedarf und leistet das, was Pflegedienste nicht abdecken: Spaziergänge, Besorgungen, Hilfe im Alltag und beim Papierkram. Getragen wird ihre Arbeit vom Verein zur Förderung der Dorfentwicklung Hoof e.V.

Seit der Teilnahme am Bundesmodellprogramm „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ erfahren Menschen mit Demenz im Dorf eine erhöhte Aufmerksamkeit. Und dazu braucht es hier nicht viel. „Unser Erfolgsfaktor ist das kleine, übersichtliche Netzwerk, in dem die Menschen leidenschaftlich und zugleich professionell zusammenarbeiten,“ erklärt der Projektverantwortliche Pascal Müller. Inzwischen bewirtschaftet der Verein ein Dorfladenbistro. Jeden Tag können die Dorfbewohnerinnen und -bewohner hier eine aktuelle Zeitung erwerben, frische Brötchen bekommen und sich zum Kaffee verabreden. Bei organisierten Kaffeenachmittagen wird gebastelt, gesungen oder einem Lichtbildervortrag gelauscht. Ein regelmäßiger Gesprächskreis bietet alle zwei bis drei Monate Angehörigen von Menschen mit Demenz ein Forum für Austausch und Information. Besonders gut kommen auch Fachvorträge an. Erfahrene Referierende aus Forschung und Medizin bringen jede Menge Wissen über das Leben mit Demenz ins Dorf. Und ab und an geht es mit der Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes auf Tour in der Region. Individuelle Abholung und Heimfahrt inklusive.

„Die Zusammenarbeit mit dem Projekt Dorfschwester ist unser Alleinstellungsmerkmal“, sagt Herr Müller. Mit ihr verkürzen sich Wege, die zwischen Bedürftigen und Angeboten oft holprig sein können. „Es hat schon Vorteile gehabt, dass ich aus dem Ort bin und die Leute mich kennen“, weiß Frau Kling zu berichten. Dank ihres individuellen Einsatzes finden Seniorinnen und Senioren mit und ohne Demenz in Hoof ein hilfreiches Gesamtpaket vor, das auf ihre Bedürfnisse maßgeschneidert ist.

Träger
Verein zur Förderung der Dorfentwicklung Hoof e.V.
Baumschulstraße 1
66606 St. Wendel-Hoof

Kontakt
Gernot Müller
Telefon: 06856 - 8150
E-Mail: Gernot.mueller@t-online.de

Netzwerk

  • Landesfachstelle Demenz
  • Landkreis St. Wendel
  • Sozialverband VdK Saarland e.V.
  • Deutsches Rotes Kreuz
  • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Die Dorfschwester Annetraud Kling sitzt mit zwei älteren Damen und einem Herrn vom Deutschen Roten Kreuz an einem Gartentisch
© Verein zur Förderung der Dorfentwicklung Hoof e.V.
Die Dorfschwester Annetraud Kling (im Bild links) führt ein häusliches Beratungsgespräch
Eine Gruppe älterer Menschen steht mit der Dorfschwester Annetraud Kling auf einem Parkplatz
Ausflug mit dem Deutschen Roten Kreuz nach Birkenfeld, 2016
Eine Gruppe älterer Menschen sitzt auf einer Parkbank
© Verein zur Förderung der Dorfentwicklung Hoof e.V.
Ausflug mit dem Deutschen Roten Kreuz nach Birkenfeld, 2016
Die Dorfschwester Annetraud Kling und zwei Projektpartner präsentieren ihre Auszeichnung
© Verein zur Förderung der Dorfentwicklung Hoof e.V.
Auszeichnung des Projekts durch das Sozialministerium in Saarlouis, 2019 (Bildmitte: Dorfschwester Annetraud Kling)
Die Projektbeteiligten des Vereins zur Förderung der Dorfentwicklung Hoof e.V. präsentieren auf einer Bühne ihre Auszeichnung
© Verein zur Förderung der Dorfentwicklung Hoof e.V.
Auszeichnung des Projekts durch das Sozialministerium in Saarlouis, 2019
Die Projektbeteiligten stehen mit Reinhold Jost vor einer Stellwand
© Verein zur Förderung der Dorfentwicklung Hoof e.V.
Teilnahme an der Gesundheitsmesse Salut in Saarbrücken, 2018 (Zweite Person von links: Reinhold Jost, Minister für Umwelt und Verbraucherschutz)
Die Dorfschwester Annetraud Kling geht mit einer Gruppe älterer Menschen im Park spazieren
© Verein zur Förderung der Dorfentwicklung Hoof e.V.
Ausflug mit dem Deutschen Roten Kreuz nach Birkenfeld, 2016