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Praxisbeispiel | Kultursensible Angebote
Interkulturelle Demenzbegleitung

Interkulturelle Qualifizierung

Piktogramm: Ein Karton, aus dem ein Pfeil, eine Glühbirne und ein Stern herausspringen

In der Ruhrgebietsstadt Herne fanden in den 1960er und 1970er Jahren viele Migrantinnen und Migranten eine neue Heimat. Sie sind heute in einem Alter, in dem eine Demenzerkrankung auftreten kann. Bei der ersten Herner Integrationskonferenz 2013 kam deshalb die Idee auf, interkulturelle Demenzbegleiterinnen und Demenzbegleiter auszubilden, um Erkrankte zu unterstützen und ihre Familien zu entlasten. Zur Umsetzung schlossen sich verschiedene lokale Akteure aus den Bereichen Gesundheit und Integration zu einem Netzwerk zusammen.

Die Schulung umfasste 60 Unterrichtseinheiten, ein Praktikum sowie die Teilnahme an einer Angehörigenschulung. Sie stieß auf reges Interesse und fand drei Mal statt. „2019 haben wir die Maßnahme erweitert, weil wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch besser qualifizieren wollen“, erklärt Laura Pohl von der Soforthilfe-Herne, einer Kooperation der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr und dem Caritasverband Herne.

Das Netzwerk erarbeitete deshalb eine Qualifizierungsmaßnahme zur Betreuungskraft nach Paragraf 53c SGB XI, also für pflegebedürftige Menschen mit demenziellen Veränderungen, psychischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen. Diese Schulung besteht aus 160 Unterrichtseinheiten und zwei Praktika. Anders als bei der Schulung zur Demenzbegleitung handelt es sich dabei um einen staatlich anerkannten Abschluss.

Der interkulturelle Aspekt findet auch in dem neuen Format Berücksichtigung: „Es können maximal 18 Personen teilnehmen, davon sollen die Hälfte Menschen mit Migrationshintergrund sein“, berichtet Laura Pohl. Auch inhaltlich spielt das Thema Betreuung von Menschen mit Migrationshintergrund bei der Schulung eine Rolle.

Die Stärke des Netzwerks besteht darin, dass es sich um ein „multiprofessionelles Team“ handelt, sagt die Mitarbeiterin der Soforthilfe-Herne. „An der Schulung haben alle mitgewirkt und ihre Sichtweisen eingebracht – von den Gesundheitswissenschaften bis zur Pflege.“

Träger

  • St. Elisabeth Gruppe GmbH – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr, Hospitalstraße 19, 44649 Herne
  • Caritasverband Herne, Schulstr. 16, 44623 Herne
  • Stadt Herne, Kommunales Integrationszentrum, Rademachers Weg 15, 44649 Herne

Kontakt
Silke Mattelé | Bildungswerk der St. Elisabeth Gruppe
Telefon: 02323 - 4992750
E-Mail: silke.mattele@elisabethgruppe.de

Netzwerk

  • St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr mit dem Bildungswerk e. V.
  • Caritasverband Herne e. V.
  • Soforthilfe-Herne

Projektstart 2014