Dokumentation
Kooperationen sind wichtiger denn je, um vor Ort etwas zu bewegen. Denn das Bündeln von Ressourcen und Kompetenzen macht es leichter, gemeinsam gesteckte Ziele zu erreichen. Doch wer sind die richtigen Netzwerkpartner im Handlungsfeld Demenz und wie gewinne ich sie für die gemeinsame Arbeit? Wie lassen sich Konkurrenzen überwinden? Welche Möglichkeiten und Formen der Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren gibt es?
Unter diesen Leitfragen nahm die Online-Fachtagung der Netzwerkstelle „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ mit über 200 Teilnehmenden die Zusammenarbeit in lokalen Demenznetzwerken in den Blick. Impulsgebende wie Michael Hagedorn, Peggy Elfmann, Rolf Könemann und Petra Rösler zeigten auf, wie neue Wege der Kooperation aussehen können. Praxisorientierte Dialog-Foren gaben Gelegenheit, das Thema der Fachtagung zu vertiefen. Die Veranstaltung bot Raum, sich bundesweit auszutauschen und zu vernetzen.
Premiere des Films
"Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz – Netzwerke für ein gutes Miteinander"
Zum Film | YouTube
Zur Fassung mit Gebärdensprache und Untertiteln | YouTube
Video-Grußwort
Sven Lehmann, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Link zur Videobotschaft | YouTube
Impulsvorträge
Zusammenarbeit auf Augenhöhe – wie geht das?
Michael Hagedorn, Fotograf und Initiator von KONFETTI IM KOPF e.V. im Gespräch mit Hans-Jürgen Wertens, pflegender Angehöriger
Link zum Video-Interview | YouTube
Partnermanagement als kreative Aufgabe in lokalen Netzwerken
Petra Rößler, Erwachsenenbildnerin, Programm-Management Demenz im Kardinal-König-Haus, Wien
Präsentation | PDF
Interaktive Dialog-Foren
A. Die Kommune als aktiver Partner im Netzwerk – Realität oder Wunschdenken?
Bei der Gestaltung stabiler Unterstützungsstrukturen für Menschen mit Demenz spielt das Engagement der Kommunen eine zentrale Rolle. Das Dialog-Forum hat sich den Fragen gewidmet, wie kommunale Verantwortliche für die aktive Mitwirkung im Netzwerk gewonnen und was es braucht, damit lokale Demenznetzwerke gut in der Kommune verankert werden können?
- Waltraud Möhrlein, Stadtverwaltung Taunusstein (Moderation)
- Claudia Jost, Demenzbeauftragte Main-Kinzig-Kreis
- Gudrun Gille, Netzwerk Demenz Hemer e.V.
B. Zwischen Alibi-Beteiligung und Empowerment – Wie gelingt Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten in eigener Sache?
Ernstgemeinte Teilhabe von Menschen mit Demenz bedeutet, sie aktiv an der Netzwerkarbeit und der Planung von Angeboten zu beteiligen. Das erfordert Zeit, Empathie und ein Umdenken aller Partner im Netzwerk. Das Dialog-Forum hat sich den Fragen gewidmet, welche Wege eingeschlagen werden müssen, um vom Angebot der Teilnahme hin zu einer partizipativen Zusammenarbeit auf Augenhöhe zu gelangen und welche Hindernisse es dabei zu überwinden gilt.
- Andrea Kynast, Fokus 2. Lebenshälfte (Moderation)
- Helga Rohra, Demenzaktivistin
- Else Schmidt, Falkenseer Allianz für Menschen mit Demenz
C. Vor Ort mittendrin – Welche Rolle spielen Mehrgenerationenhäusern in der Netzwerkarbeit
Mehrgenerationenhäuser bilden in den Kommunen eine wichtige Schnittstelle. Sie stärken das Miteinander der Generationen, wirken als Partner in vielfältigen Netzwerken mit und unterstützen Bürgerinnen und Bürger bei der Gestaltung ihres Sozialraums. Mehrgenerationenhäuser bieten viele Potentiale für lokale Demenznetzwerke und wirken über vielfältige sowie vor allem intergenerationelle Angeboten in die Orte, wo sie Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen erreichen. Praktische Erfahrungen hat das Dialog-Forum aufgegriffen und zur Diskussion eingeladen.
- Lena Gemmer, BAGSO (Moderation)
- Heike Syma, Mehrgenrationenhaus der Stadt Wunsiedel
- Anne Valtin, INTERVAL GmbH (Programmpartnerin Evaluation im Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus)
D. Anlaufstelle Hausarzt – Arztpraxen als Partner im Netzwerk einbinden
Hausärztinnen und Hausärzte haben eine Schlüsselrolle in der gesundheitlichen Versorgung und Schaffung von Zugängen zu Menschen mit Demenz im Anfangsstadium. Das Dialog-Forum hat Platz geboten, Erfahrungen auszutauschen und im Dialog mit Experten zu diskutieren, welche Rolle Hausarztpraxen in lokalen Demenznetzwerken spielen können und wie sie für eine aktive Beteiligung gewonnen werden können.
- Steffi Bartsch, Landesinitiative Demenz Sachsen e.V. Alzheimer Gesellschaft (Moderation)
- Heike Brunken, Demenzstützpunkt Ammerland & Umgebung, Plexxon Management gGmbH und Paul Kathmann, Facharzt für Innere Medizin
E. Mehr als „Türöffner“ – Mit Migrantenselbstorganisationen auf Augenhöhe zusammenarbeiten
Häufig werden Migrantenselbstorganisationen erst während der Durchführung von Projekten zum Thema Demenz angesprochen, um Zugänge zu den Communities zu ermöglichen. Das Dialog-Forum hat sich den Fragen gewidmet, was sich Migrantenselbstorganisationen als Träger oder Partner von lokalen Demenznetzwerken wünschen und welcher Mehrwert aus einer Zusammenarbeit von Beginn an entsteht und wie diese gut gestaltet werden kann.
- Sümeyra Öztürk, DeMigranz, Demenz Support Stuttgart (Moderation)
- Nagihan Arslan-Yüregir, Veedel für alle
- Hatice Turan und Sedat Sevimli, Zentrum für Migranten und Interkulturelle Studien e.V.
F. Kooperationspartner gewinnen – Zusammen sind wir stärker
Das Thema Demenz wird unterschiedlich stark von Bildungseinrichtungen aufgegriffen. Dabei tragen sie entscheidend zur Wissensvermittlung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit bei. Vor diesem Hintergrund haben die Inputgeberinnen in diesem Dialog-Forum von ihren Erfahrungen, Perspektiven, Hürden und Möglichkeiten berichtet. Sie sind der Frage nachgegangen, wie der Bildungsbereich rund um das Thema Demenz aufgestellt ist und über den Mehrwert der Kooperation mit Bildungseinrichtungen, insbesondere mit Volkshochschulen diskutiert.
- Nadine Gold, BAGSO (Moderation)
- Christiane Mais, Referentin für Seniorenbildung der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg und Bartholomäus Meister, Lokale Allianz Regensburger Land
- Maria Meiners-Gefken, Volkshochschule Krempe
Interview
Ein etwas anderer Blick auf Kooperation – Die Perspektive von An- und Zugehörigen
Katja Nellissen im Gespräch mit Peggy Elfmann, Journalistin und Bloggerin „Alzheimer und wir“, sowie Rolf Könemann, Co-Autor des Buchs „Herausforderung angenommen“.
Link zum Video-Interview
Feedback von Teilnehmenden zur Veranstaltung
„Herzlichen Dank für die Organisation und dem Mix aus Infos und interessanten Austausch.“
„Vom Einstieg bis zum Ende didaktisch sehr gut aufbereitet und durchgeführt, insbesondere auch das Einbeziehen der Teilnehmenden mit Beiträgen, wie den Gegenständen, die für die Zusammenarbeit stehen. Besonders der Videoimpuls von Michael Hagedorn und Hans Georg Wertens war ein besonders wertvoller Gänsehautmoment.“