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Aktuelles
Erfolgreiche Fachtagung der Netzwerkstelle

Rund 100 Teilnehmende in Würzburg zusammengekommen

© Samuel Becker

Netzwerke gewinnen an Bedeutung – Menschen mit Demenz wollen mitgestalten

Unter dem Titel „Lokal. Sozial. Aktiv. Mit Netzwerken Orte der Begegnung gestalten“ wurde das Burkardushaus in Würzburg zwei Tage lang selbst Ort der Begegnung. Zur Fachtagung der Netzwerkstelle kamen rund 100 Teilnehmende aus dem gesamten Bundesgebiet. Im Mittelpunkt standen alltägliche Orte, an denen Menschen mit und ohne Demenz zusammenkommen: Das Café von nebenan, die Hausarztpraxis, die Schule, die Bücherei oder einfach der Marktplatz. Bereits die Grußworte und Fachvorträge am ersten Tag verdeutlichten, dass lokal verankerte Netzwerke in Städten und Gemeinden zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dabei können Teilhabe und Inklusion nur gelingen, wenn diejenigen zur Mitgestaltung gewonnen werden, um die es geht: Menschen mit Demenz. Die Selbstvertreterin Liselotte Klotz brachte diesen Anspruch auf dem Podium treffsicher auf den Punkt: „Wenn ihr Teilhabe wollt, dann fragt uns doch einfach!
Wir freuen uns, wenn wir gewollt, gehört und einbezogen werden.“

Volles Programm – Workshops, Lesung mit Peggy Elfmann und Ehrungen

Der Gestaltung von Orten der Begegnung und den unterschiedlichen Herausforderungen widmeten sich pro Tag jeweils vier Themen-Workshops, in denen diskutiert, Erfahrungen geteilt und ausgetauscht wurden.

Zu den besonderen Momenten der Fachtagung gehörte auch die Lesung von Peggy Elfmann am ersten Abend. Eingerahmt durch das Gitarrenspiel von Klaus Neubert schuf sie lesend einen Ort der Begegnung und teilte persönliche Einblicke in das Familienleben mit Demenz. Auch die Auszüge aus ihrem neuen Buch „Meine Eltern werden alt. 50 Ideen für ein gutes Miteinander“ fanden bei den Zuhörenden großen Anklang.

Eine Würdigung ihres unermüdlichen Engagements erfuhren auch die Lokalen Allianzen aus dem Bundes- und Bundesmodellprogramm. Die Projekte aus der dritten Förderrunde wurden zudem mit einer Urkunde geehrt, persönlich unterschrieben durch die Bundesseniorenministerin Lisa Paus.

Podiumsdiskussion – Die fragen, die es betrifft!

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Podiumsdiskussion, auf welcher die Selbstvertreterin Claudia Blaurock verdeutlichte „Wir haben doch die Diagnose, nicht die anderen! Dass mich keiner fragt, das finde ich nicht gut. Deswegen mach ich einfach selbst was.“ Mit Katrin Kroppach und ihrem Mann Axel hat sie den Podcast „Sag mal schnell“ ins Leben gerufen und sensibilisiert als jung mit Demenz Lebende ihre Zuhörenden. Auch ein Stammtisch ist in Planung, da „auch wir mal in die Kneipe wollen und adäquate Angebote fehlen“ ergänzte Axel Blaurock die Aussagen seiner Frau. Die Gespräche zeigten: Orte der Begegnung entstehen vor allem durch „einfach mal machen“.

Zur Dokumentation der Fachtagung

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